41. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft

Universität Bremen, 06. – 08. März 2019

Arbeitsgruppen

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AG 14: Variation in der Argumentstruktur des Deutschen. Empirische und theoretische Perspektiven im Spannungsfeld von Valenz und Konstruktion

Arbeitsgruppen-Koordination

Robert Külpmann (Universität Bonn)
kuelpmann@uni-bonn.de
Laura Neuhaus (Universität Bonn)
laura.neuhaus@uni-bonn.de
Vilma Symanczyk Joppe (Bergische-Universität Wuppertal)
symanczyk@uni-wuppertal.de

Eingeladene Referenten:

Beschreibung:

Die grammatiktheoretische Modellierung der Argumentstruktur im Deutschen ist dann besonders problematisch, wenn Variation erklärt werden soll. In jüngerer Zeit wurden neben rein projektionistischen Analysen auch immer wieder ergänzend konstruktionistische Perspektiven herangezogen (z. B. Herbst 2014; Müller & Wechsler 2014). Dabei stehen beide Modelle oftmals nur als unabhängige Erklärungsvarianten nebeneinander. Ziel der AG ist es, die Grenzen zwischen Valenz und Konstruktion im Deutschen zu konkretisieren, empirisch zu überprüfen und Möglichkeiten zur Integration beider Modelle zu diskutieren. Mögliche Phänomenbereiche sind u.a.:

  • Komplementweglassungen (z. B. bei direktivem Infinitiv sofort ausmachen)
  • Komplementmodifikation (z. B. Lokativalternation Eva belud den Wagen mit Heu vs.Eva lud Heu auf den Wagen)
  • Komplementerweiterungen (z. B. Caused-Motion-Construction Eva niest die Serviette vom Tisch).

Unsere Kernfragen lauten:

  1. Wo zeigt sich Variation in der Argumentstruktur des Deutschen?
  2. Wie ist sie grammatiktheoretisch zu modellieren?
  3. Wie kann eine empirisch fundierte Antwort auf 1) und 2) aussehen?

Ein möglicher Ansatzpunkt sind die von Jacobs (2009) vorgeschlagenen Kriterien zur Valenz- bzw. Konstruktionsbindung. Neben theoretischen Ansätzen sind empirische Arbeiten, z. B. neuro-, psycho- und korpuslinguistische Studien, willkommen.